Mönchengladbach hat wieder abgeliefert – und wie! Mit Rise of Independence zünden Warfield Within ihr bis dato stärkstes Brett. Die Death/Thrash-Maschine läuft auf Volllast, klingt druckvoller, durchdachter und unverschämt rund. Wo frühere Scheiben schon ordentlich geknallt haben, hat man hier das Gefühl, die Band habe endlich genau den Sweet Spot zwischen Groove, Wut und technischer Präzision gefunden.
Der Opener „King“ walzt sofort alles nieder – ein perfekter Einstieg mit tightem Riffing und einem Refrain, der sich frisst wie Rost im Stahl. Danach zieht „Rise of Independence“ die Schraube weiter an: aggressiv, fast schon mit einem Hauch von Core-Energie. Spätestens bei „Hecate“ wird klar, dass die Band keine Gefangenen macht – scheppernde Parts treffen auf Blast-Attacken, während Seb seine Stimmbänder in puren Hass verwandelt.
„Chatterbox“ und „Three of Swords“ kommen mit Groove, der sogar alte Machine Head oder Pro-Pain Fans zum Nicken bringt. „Sick Nation“ ist wieder ein Song für Fans der alten WW-Songs!
Wenn dann „Jumping Jack“ und „Circle“ durchlaufen, merkt man, wie flüssig das ganze Album wirkt – kein Füller, kein Leerlauf. Der Sound hat Eier, die Produktion sitzt. „Stand Your Ground“ mit seiner kurzen, explosiven Spielzeit bringt das Thrash-Herz nochmal richtig zum Kochen, bevor „First Blood“ zum Finale alles niederbrennt – ein finsterer, epischer Abschluss mit Gänsehautgarantie.
Seb brüllt, kratzt und kotzt sich diesmal noch wütender durch die Tracks als je zuvor – man fühlt förmlich den Zorn, der ihn antreibt. Manchmal erinnert das Ganze tatsächlich an Marcel Ströter, den Ruhrpott-Wutbolzen von Drift, The Platoon und Prison Knife – und das ist verdammt nochmal als Kompliment gemeint.
Unterm Strich: Rise of Independence ist kein Schritt, sondern ein Sprung nach vorn. Grooviger, härter, reifer – Warfield Within haben hier ihr Meisterstück hingelegt.
Fazit: Klare 12/10 – Thrash- und Death-Fans, zieht euch das rein, bevor’s euch reinzieht!