Hell – The Age of Nefarious (2013, Nuclear Blast)
Spielzeit: 21:43 – VÖ: 25.10.2013 – Stil: Heavy Metal
Von den 80ern zurück ins Rampenlicht
Als Hell vor zwei Jahren plötzlich wieder auftauchten, waren viele Metaller überrascht – ich eingeschlossen. Bis auf den Namen sagte mir die Band gar nichts, was wohl vor allem meinem Alter geschuldet ist. Mitte der 80er war der kleine Stelle eben eher mit Michael Jackson und Bon Jovi beschäftigt.
Nach dem Tod von Originalsänger Dave G. Halliday im Jahr 1987 war erstmal Schluss. Alles lag auf Eis, bis 2008 Alt-Fan und Produzent Andy Sneap gefragt wurde, ob er nicht die alten Demosongs neu aufnehmen wolle. Sneap sagte zu – und die Geschichte nahm Fahrt auf. Für den Gesang war ursprünglich Ex-Sabbat-Frontmann Martin Walkyier im Gespräch, der auch zwei Jahre dabei war. Doch bei den Studioarbeiten kam alles anders: David Bower, Bruder von Gitarrist Kev, übernahm die Gesangsspuren für einen Soundcheck – und überzeugte die Band sofort mit seiner klassisch ausgebildeten, theatralischen Stimme. Damit war das neue Line-up geboren. 2011 erschien schließlich das Debüt Human Remains, das fast ausschließlich auf altem Demo-Material basierte.
Appetizer fürs neue Album
Jetzt liegt mit The Age of Nefarious ein Appetizer zum kommenden Longplayer vor, der im November erscheinen soll. Enthalten ist der brandneue Titeltrack sowie drei Live-Versionen vom diesjährigen Bloodstock Festival.
Der neue Song knüpft an das Debüt an, wirkt aber melodischer und moderner als die teils 30 Jahre alten Kompositionen von Human Remains. Sollte er stellvertretend für das kommende Album stehen, dürfen wir uns auf ein noch erfolgreicheres Werk freuen. Freunde der NWOBHM mit okkulten und symphonischen Anleihen werden definitiv ihre Freude haben.
Die drei Live-Tracks wiederum zeigen, dass Hell auch auf der Bühne überzeugen. Sänger David Bower liefert eine mitreißende Performance, und auch die Instrumentalfraktion spielt tight und über jeden Zweifel erhaben.
Fazit
The Age of Nefarious ist ein starker Vorgeschmack, der Lust auf das neue Album macht. Wenn die restlichen Songs dieses Niveau halten, könnte Hell ein echtes Highlight abliefern.
© Nuclear Blast Records
Trackliste:
1. The Age of Nefarious
2. On Earth as it is in Hell (Live)
3. Blasphemy and the Master (Live)
4. The Oppressors (Live)
Band: Hell
Album: The Age of Nefarious
Spielzeit: 21:43 min.
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 25.10.2013
Wertung
Zusammenfassung
+ David Bowers theatralischer Gesang passt perfekt zum Sound
+ Neuer Titeltrack wirkt moderner und melodischer als das Debüt
+ Live-Tracks vom Bloodstock Festival zeigen die enorme Bühnenstärke
– Nur ein neuer Song, Rest „nur“ Live-Material
– Für Neueinsteiger wenig Mehrwert ohne Vorkenntnisse
– Erwartungen ans kommende Album könnten dadurch sehr hoch geschraubt werden