Mit The Unholy Veil of Silence zünden Rotting Demise eine Apokalypse der Extreme – und katapultieren sich endgültig in die Oberliga des Symphonic Black/Death Metal. Was einst als deathmetallisches Fundament mit dunkler Atmosphäre begann, hat sich zu einer musikalischen Naturgewalt entwickelt, die kompromisslos brutal, technisch ausgefeilt und emotional tiefschürfend ist.
Die Band hat ihren Sound nicht nur weiterentwickelt, sie hat ihn veredelt. Der neue Stil ist ein eiskalter Mix aus pechschwarzem Symphonic Black Metal mit brutaler Death-Metal-Kante. Besonders Sänger Silence hat sich in eine wahre Urgewalt am Mikro verwandelt. Seine Performance steht den ganz Großen des Genres – Dani Filth, Shagrath und Co. – in nichts nach. Im Gegenteil: Was Silence hier abliefert, ist eine vokale Zerstörungskraft zwischen Höllengebrüll und infernalischer Erhabenheit.
Auch das instrumentale Gerüst ist schlicht überragend: Mephisto (Gitarre), Belial (Drums) und Infernum (Gitarre/Bass) liefern einen dichten, wuchtigen Soundteppich, der episch, brachial und zugleich atmosphärisch bleibt. Die orchestralen Passagen fügen sich nahtlos in das Chaos aus Blastbeats und messerscharfen Riffs ein und verleihen der Platte eine fast schon filmische Dimension.
Die Songs sind dabei alles andere als monotone Gewaltakte – sie sind vielseitig, durchdacht, komplex arrangiert und mit einer düsteren Seele versehen, die ihresgleichen sucht. In Memoriam Moriendi, ein hoch emotionaler Tribut an die verstorbene Keyboarderin und Gründerin der Band Artrium Noctis, Hydra Gorgonia, sorgt für echte Gänsehaut und gehört zu den berührendsten Momenten des Albums.
Fazit: The Unholy Veil of Silence ist extrem, dramatisch, atmosphärisch und böse – genau das, was die Metalszene aus Deutschland jetzt braucht!
12/10 – Anwärter auf die Platte des Jahres!
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