Sepultura – The Mediator Between The Head And Hands Must Be The Heart (2013, Nuclear Blast)
Spielzeit: 47:04 – VÖ: 25.10.2013 – Stil: Death/Thrash/Tribal Metal – www.sepultura.com.br
Derrick Green – immer noch „der Neue“?
Manche Sachen sind echt verrückt. Derrick Green ist seit über 15 Jahren Frontmann von Sepultura, hat mehr Alben eingesungen als Max Cavalera – und trotzdem gilt er für viele immer noch als „der Neue“. Dass der Weggang von Max ein riesiges Loch in der Bandgeschichte hinterlassen hat, ist unbestritten. Während Max mit Soulfly große Erfolge feierte, mussten Sepultura mit Green eine härtere Strecke durchmachen. Handwerklich war die Green-Ära stark, aber wirklich hängen blieb selten etwas.
Ich zähle mich zu den Altfans. Alles, was nach Roots kam, hat mich persönlich nicht mehr interessiert. Objektiv waren die Platten solide – subjektiv fehlte mir das gewisse Etwas.
Zurück Richtung Thrash – aber ohne Überhits
Mit The Mediator Between The Head And Hands Must Be The Heart (inspiriert von Fritz Langs Metropolis) geht die Band wie schon auf Kairos wieder etwas mehr in Richtung Thrash/Death, mit eingestreuten Tribal-Elementen. Produziert wurde das Ganze von Ross Robinson, was man der Wucht und Direktheit des Sounds auch anmerkt. Das Coverartwork passt stimmig zum Konzept.
Und trotzdem: So richtig zünden will das nicht. Alles ist sauber gespielt, hart, kompromisslos – aber mir fehlen einfach die Übernummern. Wo sind Songs wie Inner Self, Beneath the Remains, Refuse/Resist oder Dead Embryonic Cells? Nummern, die auch 20 Jahre später noch als absolute Genre-Referenz gelten. Klar, das ist ein hoher Anspruch – aber diese Songs stammen eben von Sepultura selbst. Und davon sind sie inzwischen meilenweit entfernt.
Fazit
The Mediator… ist kein schlechtes Album. Objektiv betrachtet ist alles im Lack: gute Produktion, starke Musiker, konsequente Songs. Subjektiv fehlt mir aber der Hit-Faktor, der Sepultura einst zu Legenden machte. Fans der aktuellen Ausrichtung werden zufrieden sein – ich bleibe wohl ein zurückgebliebener Old-Schooler. Von mir gibt’s sechs objektive Punkte.
© Nuclear Blast Records
Trackliste:
1. Trauma Of War (3:45)
2. The Vatican (6:33)
3. Impending Doom (4:15)
4. Manipulation Of Tragedy (4:17)
5. Tsunami (5:10)
6. The Bliss Of Ignorants (4:51)
7. Grief (5:35)
8. The Age Of The Atheist (4:19)
9. Obsessed (3:54)
10. Da Lama Ao Caos (4:28)
Band: Sepultura
Album: The Mediator Between The Head And Hands Must Be The Heart
Spielzeit: 47:04 min.
Stilrichtung: Death/Thrash/Tribal Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 25.10.2013
Homepage: www.sepultura.com.br
Wertung
Zusammenfassung
+ Starke Produktion von Ross Robinson, wuchtig und klar
+ Thrash/Death-Ausrichtung mit typischen Tribal-Elementen
+ Stimmiges Konzept, inspiriert von Metropolis
– Keine Songs mit Klassiker-Potenzial wie zu Cavalera-Zeiten
– Subjektiv wenig Wiedererkennungswert, kaum Hits
– Alt-Fans bleiben auf Distanz, Green gilt noch immer als „der Neue“